Draußen auf dem Lande. Da ist die Welt noch in Ordnung. Da ist Bella Pastorella zuhause, da fühlt sie sich wohl. Dort duftet es, da zwitschert es, hier rauscht es und daneben krabbelt es. So war es schon immer. So ist es gut.
Aber geht es nicht noch besser? Kann man mit ein paar Tricks nicht noch mehr Duft aus den Blumen herausholen, mehr Vögel auf die Bäume setzen, dem Wasser ein bisschen mehr Schwung verleihen und den Käfern Balletttanzen beibringen? Bella könnte ihre Umwelt doch einfach etwas mitgestalten, damit sie sich noch ein bisschen wohler fühlt…
Dass dabei alles durcheinanderkommt und irgendwie nichts mehr passt, das merkt sie erst, als es schon zu spät ist und sie sich nichts sehnlicher wünscht, als dass ihr Zuhause wieder das wird, was es einmal war. Denn so war es ehrlichgesagt doch ziemlich gut.

Beethovens 6. Sinfonie lädt das Publikum ein, in die Welt „auf dem Lande“ einzutauchen. Der sprudelnde Bach, Vogelgezwitscher, Sturm und Hirtengesang erwecken Gefühle, wie sie Bella Pastorella von jeher kennt. Was Beethoven für die Ohren bereit hält, verstärkt Bella mit ihrem wortlosen Spiel für die Augen des jungen Publikums. Als Clown staunt sie sich durch das Leben: sie bestaunt die berührenden Klänge, die ergreifenden Gefühle und so manches Wunder, das ihren Ohren und Augen widerfährt. Und wenn das ein oder andere nebenbei schiefgeht, ist das nur ein neuer Weg, der entdeckt werden will – oder am Ende entdeckt werden muss.

Aufführungen beim Musikfest Blumenthal (2023, Dirigent: Antonello Manacorda) sowie mit der Deutschen Radio Philharmonie (2025, Dirigent: Adam Hickox)